Freitag, 30. November 2012

Die eigene Stimme erheben


Antennen auf dem Land mit großer gesellschaftlicher Bedeutung: Ein Besuch bei Gemeinderadios in Bolivien und Honduras

Artikel von Jutta Blume und Thomas Guthmann bei neues Deutschland

Freie Radios in Bewegung: In Lateinamerika sind freie, kommunale Radios ein wichtiges Instrument für Gemeinden und soziale Bewegungen zur Übermittlung von Informationen und politischen Meinungsbildung. Auch in vielen bundesdeutschen Städten existieren Freie Radios als Teil der Gegenöffentlichkeit. Das Internet hat die Möglichkeiten erweitert. nd-Autoren berichten über Radios aus Bolivien und Honduras. Weiterlesen    

Mittwoch, 21. November 2012

Veranstaltung zur IAK-Hondurasreise in Bonn

“Honduras: Ressourcenabbau vs. Menschenrechte”
 Teilnehmende der IAK-Reise 2012 berichten…

Do. 06.12., 20 Uhr
Kulturcafé La Victoria
Bonn, Bornheimer Str. 57, Nähe Victoriabrücke

Im September war eine Reisegruppe des IAK in Honduras unterwegs um sich vor Ort ein Bild über die aktuelle Situation in dem mittelamerikanischen Land zu machen. Der Schwerpunkt der Reise lag auf der aktuellen Menschenrechtssituation und dem Ausverkauf und der Ausbeutung der natürlichen Resourcen. In zahlreichen Treffen sprachen die TeilnehmerInnen mit sozialen Organisationen und Einzelpersonen aus der Widerstandsbewegung über die vorherrschenden Probleme, die gravierende Menschenrechtslage und die aktuellen Kämpfe im Land

Die Reiseberichte der Gruppe sind auf dem Blog des IAK zu finden.

Basisorganisationen in Honduras wollen landesweites Bündnis stärken

Kurzmeldung bei Amerika21.de

El Progreso. Über 300 Vertreter aus mehr als 40 sozialen und politischen Organisationen haben in Honduras einen Tag lang über die aktuelle Situation in dem zentralamerikanischen Land diskutiert. Bei dem Aktivistentreffen (Encuentro de Luchadores y Luchadoras) Anfang November in der nördlichen Stadt El Progreso debattierten sie über gemeinsame Aktionen sowie über Zukunft und Struktur des Bündnisses FNRP. Die "Nationale Widerstandsfront" war aus dem Widerstand gegen den zivil-militärischen Putsch 2009 hervorgegangen.
In den letzten Monaten bezog die FNRP als Bündnis nur noch selten Stellung zu den sozialen Kämpfen im Land und blieb zunehmend handlungsunfähig. Den Grund dafür sehen viele Aktivisten darin, dass die Koordination der FNRP fast ausschließlich aus Anhängern der Partei LIBRE besteht, welche ihre Kräfte vorwiegend in den Wahlkampf der Partei stecken. Ziel des Treffens war es, der dadurch entstandenen wachsenden Isolation der Kämpfe einzelner Organisationen entgegenzuwirken und die FNRP als Bündnis wieder zu stärken.
Auf dem Treffen wurde mehrfach betont, dass ein Austausch der aktuellen Koordination der FNRP nötig sei und das Bündnis unabhängiger von LIBRE agieren müsse. Als erster Schritt wurde dazu eine gemeinsame landesweite Mobilisierung am 27. November beschlossen. Diese wird wenige Tage nach den internen Parteiwahlen in Honduras stattfinden und soll aufzeigen, dass die sozialen Bewegungen nicht vom Wahlprozess abhängig sind. Zudem wurde ein weiteres Treffen im Januar in Tocoa vereinbart, bei dem auch eine Lösung für das aktuelle Strukturproblem der FNRP gefunden werden soll.

Samstag, 17. November 2012

Modellstädte in Honduras verfassungswidrig

Oberster Gerichtshof stimmt Verfassungsklagen zu. Regierungsvertreter erklären das Projekt für beendet 

Von Johannes Schwäbl, amerika21.de


Tegucigalpa. Das umstrittene Projekt der Modellstädte wird in Honduras vorerst nicht realisiert. Grund dafür ist die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, der Mitte Oktober die sogenannten Sonderentwicklungszonen (RED) als verfassungswidrig einstufte. Demnach sahen dreizehn der fünfzehn Richter in dem Dekret 283-2010, welches der Kongress im Januar 2011 verabschiedet hatte, eine Verletzung der in der Verfassung festgeschriebenen Prinzipien der nationalen Souveränität, des honduranischen Territoriums und der festgelegten Regierungsform. Modellstädte sind eine Art Sonderwirtschaftszone mit eigener Gesetzgebung und einem eigenen Regierungssystem.

Mittwoch, 7. November 2012

Selbstverständnis der Hondurasdelegation

Honduras wurde im Juni 2009 durch einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Manuel Zelaya erschüttert. In den Monaten nach dem Putsch kam es zu gravierenden und systematischen Menschenrechtsverletzungen gegen die honduranische Bevölkerung durch Polizei und Militär. Die unter dem Militärregime und unter zweifelhaften Umständen gewählte "Regierung der Versöhnung" von Porfirio Lobo weist heute eine noch höhere Rate an Menschenrechtsverletzungen auf als direkt nach dem Putsch. Honduras führt nun die Liste der weltweit höchsten allgemeinen Mordrate und JournalistInnenmorde an - obwohl das Land sich nicht im Krieg befindet. Honduranische Menschenrechtsorganisationen dokumentieren die massive Militarisierung des Landes, Gewalt gegen Frauen und weitere Verstöße gegen die Menschenrechte. Armut und soziale Ungleichheit haben sich seit dem Putsch verschärft, besonders durch die Umsetzung von wirtschaftlichen Megaprojekten. "Honduras is open for Business", so kündigte Lobo es an. Gerade für indigene und Garifuna-Gemeinden bedeutet dies Vertreibungen und zunehmende Marginalisierung. Trotz der Repression besteht die Demokratiebewegung weiter. Eine Strömung strebt die Machtübernahme mit der neuen Partei LIBRE bei den Wahlen 2013 an, die andere, der Espacio Refundacional, eine basisdemokratische Neugründung von Honduras. 




Samstag, 3. November 2012

Honduras will Erdölkonzessionen an British Gas vergeben

Kurzmeldung auf Amerika21

Tegucigalpa. Die honduranische De-Facto Regierung hat angekündigt dem britischen Unternehmen British Gas (BG) Konzessionen zur Exploration von Erdöl zu erteilen. Inhalt des geplanten Abkommens ist die Erforschung und der Abbau der fossilen Brennstoffe in einem 3500 km² großem Gebiet vor der Küste der honduranischen Region Moskitia. Dies gab Roberto Herrera Cáceres, Berater des honduranischen De-facto Präsidenten Porfirio Lobo bei einem Fernsehinterview bekannt.
Bereits seit mehreren Jahren werden in der honduranischen Moskitia und in dem maritimen Schelf vor der Karibikküste große Erdölvorkommen vermutet. Die Konflikte zwischen der Regierung des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya und transnationalen Erdölunternehmen führten zum Beitritt Honduras in die Wirtschaftsbündnisse Petrocaribe und ALBA und werden von Beobachtern und in dem vor kurzem veröffentlichten Bericht der alternativen Wahrheitskommission als einer der Gründe für den zivil-militärischen Putsch im Juni 2009 gesehen.
Die Moskitia im Nordosten von Honduras wird von mehreren Indigenen Gruppen bewohnt und gilt als größtes zusammenhängendes unberührtes Gebiet in Mittelamerika. Vor allem indigene Organisationen reagierten auf die Ankündigung mit starker Kritik und verweisen auf vergangene ökologische Katastrophen in Zusammenhang mit der Erdölförderung, wie die Ölpest im Golf von Mexiko im April 2010.