Samstag, 21. September 2013

Haft für indigene Menschenrechtsverteidigerin


La Esperanza. Am Freitag verhängte ein Gericht in La Esperanza Vorbeugehaft gegen die indigene Menschenrechtsverteidigerin Bertha Cáceres. Cáceres ist Generalkoordinatorin der indigenen Organisation COPINH. Gegen die indigenen Aktivisten Tomás Gómez und Aureliano Molina wurden Bewährungsauflagen verhängt. Das Urteil steht in Zusammenhang mit den seit mehreren Monaten andauernden Protesten gegen das Staudammprojekt Agua Zarca in der Region Río Blanco. Das Unternehmen DESA hatte Anzeige wegen Vereinnahmung, Nötigung und anhaltender Schädigung gegen die indigenen Aktivist_innen eingereicht. Mit dem Urteil folgte das Gericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft und des Unternehmens DESA.

Zudem ordnete die Richterin Lissien Knight die Räumung der friedlichen Straßenblockade an, die Bewohner_innen in Río Blanco seit April gegen das Staudammprojekt aufrecht erhalten. “Wie kann ein indigenes Volk von seinem eigenen Territorium geräumt werden, wenn der Staat dazu verpflichtet ist, das Territorium und das Leben zu garantieren”, erklärte Cáceres nach dem Urteilsspruch. Mitte Juli wurde der indigenen Gemeindeführer Tomás García bei einer Demonstration in Río Blanco durch einen Soldaten erschossen. Seitdem wurde die Gegend weiter militarisiert. Anwohner_innen berichten von Einschüchterungen und Aggressionen durch die staatlichen und privaten Sicherheitskräfte. Durch die Räumungsanordnung wird eine weitere Eskalation des Konfliktes befürchtet.

Mittwoch, 18. September 2013

Stimmen gegen Landraub - Community Radios in Honduras

Aus der onda-Serie - Community Medien in Lateinamerika
http://www.npla.de/de/onda/content/1295

Radiokabine La Voz Lenca
(Foto: Claudia Fix)
Ob an der tropischen Karibik-Küste, im grünen Hochland oder auf einer Insel im Pazifik - Community Radios haben in Honduras Konjunktur. Es gibt sie nicht erst seit dem Putsch im Jahr 2009, als das Meinungskartell eine Nachrichtensperre verhängte. Doch seither haben die lokalen Radios bei der Bevölkerung sehr an Glaubwürdigkeit gewonnen ... zum Beitrag

onda-info vom 17.09.2013
Aus: Chile, Honduras, Mexiko und Lateinamerika,

Dienstag, 17. September 2013

Menschenrechtsdelegation zu den Wahlen in Honduras


Von 10. November bis 1. Dezember befindet sich eine Delegation aus Freien JournalistInnen, VertreterInnen unabhängiger Nichtregierungsorganisationen und Initiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Honduras.

Ziel der Delegation ist es, die Geschehnisse um die Präsidentschaftswahlen am 24. November zu beobachten und darüber zu informieren. Dabei stehen angesichts der politischen Morde, Bedrohungen und Vertreibungen die aktuelle Menschenrechtslage und die Situation sozialer und politischer Bewegungen in der Hauptstadt sowie in besonders von Konflikten betroffenen Regionen im Vordergrund.

Während des Aufenthaltes und nach Rückkehr der Delegation möchten wir unsere Erfahrungen sowohl publizieren sowie auf Veranstaltungen darüber berichten. Aktuelle Berichte werden unter anderem auf dem Blog der Hondurasdelegation erscheinen: http://www.hondurasdelegation.blogspot.com
Kontakt unter: hondurasblog2010@gmail.com

Spenden zur Unterstützung der Delegation:
Ökumenisches Büro
Konto-Nr. 5617 62 58
Stadtsparkasse München
BLZ: 701 500 00
Verwendungszweck: Novemberdelegation in Honduras
IBAN: DE65 7015 0000 0056 1762 58
SWIFT-BIC: SSKMDEMM

Samstag, 14. September 2013

Eilaktion von Amnesty: Konstruierte Anklagen gegen Indigene

IndigenensprecherInnen:
Frau BERTHA CÁCERES Herr TOMÁS GÓMEZ Herr AURELIANO MOLINA


Drei honduranische IndigenensprecherInnen müssen sich aufgrund ihrer Menschenrechtsarbeit wegen unbegründeter Anklagen vor Gericht verantworten. Die erste Anhörung ist für den 12. September angesetzt. Sollten sie inhaftiert werden, wären sie als gewaltlose politische Gefangene zu betrachten.

Bertha Cáceres, Tomás Gómez und Aureliano Molina sind auf der Grundlage unbegründeter Vorwürfe wegen Vereinnahmung, Nötigung und anhaltender Schädigung (usurpación, coacción y daños continuados) eines Unternehmens angeklagt, das ein Wasserkraftwerk auf dem Land der indigenen Gemeinschaft betreibt. Ihnen wird zudem vorgeworfen, andere Personen zu diesen Straftaten angestiftet zu haben. Ausgehend von ihren Zeugenaussagen und Informationen aus zahlreichen anderen Quellen, auch von den Behörden, ist Amnesty International der Ansicht, dass Bertha Cáceres, Tomás Gómez und Aureliano Molina nur deshalb strafrechtlich verfolgt werden, weil sie eine führende Rolle bei den Menschenrechtsaktivitäten für die Rechte der indigenen Gemeinschaft der Lenca spielen.

Bertha Cáceres ist die Koordinatorin des Bürgerrats der indigenen Organisationen Consejo Civico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) und bekannt dafür, dass sie sich für die Menschenrechte der indigenen Gemeinschaft der Lenca im Nordwesten von Honduras einsetzt. Tomás Gómez und Aureliano Molina sind ebenfalls Mitglieder des COPINH und darüber hinaus Gemeindesprecher, Menschenrechtler und Mitarbeiter der Radiosender La Voz Lenca und Guarajanbala ... 

Zur Eilaktion von Amnesty

Freitag, 13. September 2013

Die Angst als ständiger Begleiter - Journalistischer Alltag in Honduras und die Notwendigkeit internationaler Präsenz

Diskussion und Gesang mit Karla Lara
Mittwoch, 2.10., 19:30  Heinrich-Böll-Stiftung Berlin


Honduras wird oft mit Schlagwörtern wie Korruption, mordenden Sicherheitskräften und Straflosigkeit in Zusammenhang gebracht, es gilt als Drogenkorridor und hat die höchste Mordrate weltweit. Unter den Opfern sind engagierte Anwält/innen, Gewerkschafter/innen, Menschenrechtsvertreter/innen und andere Aktivist/innen aus indigenen oder sozialpolitischen Bündnissen. 

Auch Medienschaffende gehören immer wieder zu den Opfern der Gewalt. Allein seit dem Militärputsch von 2009 wurden 26 Journalist/innen getötet, die meisten von ihnen erklärte Gegner des Coups. Hinzu kommen Einschüchterungen und Durchsuchungen, immer wieder werden oppositionelle Medien geschlossen. 

Die Organisation Reporter ohne Grenzen zählt Honduras seit Jahren zu den weltweit gefährlichsten Ländern für Journalist/innen. Auch in den vergangenen Monaten sind mehrere Journalist/innen nur knapp Mordanschlägen entgangen. 

Kritische Journalist/innen und Radiomacher/innen aus den sozialen Bewegungen lassen sich ihr Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung jedoch nicht nehmen. Eine von ihnen ist Karla Lara, die die Blogger der Menschenrechtsbewegung in Honduras unterstützt und in ihrer Radiosendung „sin café no hay mañana“, kritisch über das Geschehen im Land berichtet. Die Feministin ist eine der bekanntesten Künstlerinnen des Landes. Unmittelbar nach dem Putsch schloss sich die Sängerin der Gruppe artistas en resistencia (Künstler/innen im Widerstand) an. Ihre musikalischen Auftritte nutzt sie auch, um darüber zu informieren, wie wenig in ihrem Land Menschenrechte respektiert werden ...


Mehr Infos


Garífuna-Organisation OFRANEH kritisiert die Arbeit der GIZ in Honduras


Eine Übersetzung der Erklärung der Organisation OFRANEH über die Einmischung der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Moskitia. Die Originalerklärung ist auf dem Blog von OFRANEH zu finden

Honduras – Neokoloniale Einmischung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Moskitia?

In den vergangenen Monaten führte die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GIZ) eine Reihe von „Diagnose-Workshops“ in Garífuna-Gemeinden der Verwaltungsbezirke Colón und Gracias a Dios (Moskitia/Honduranische Karibikküste) durch.
Eines der Themen dieser Veranstaltungen war die Vorbereitung der vorherigen, freien und informierten Konsultation des binationalen Programmes der GIZ der zentralen Zone des Mesoamerikanischen Biokorridors.

Donnerstag, 12. September 2013

Blutiger Landkonflikt im Bajo Aguán Honduras


Informationsveranstaltung am Montag, 30. September 2013 
19 Uhr im EineWeltHaus München 

Palmöl ist überall – in Nahrungsmitteln, Kosmetika und Agrosprit. Wo immer die riesigen Plantagen der „afrikanischen Ölpalme“ sich ausbreiten, wie im fruchtbaren Aguán-Tal im Norden von Honduras, bleiben die Rechte der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen auf der Strecke. Dort eigneten sich einflussreiche Großgrundbesitzer Land an, das für die Agrarreform bestimmt war. Ihre bewaffneten privaten Sicherheitskräfte gehen gemeinsam mit Militär und Polizei gegen diejenigen vor, die friedlich ihr Recht auf Land und Nahrung verteidigen. Seit dem Putsch 2009 wurden im Aguán-Tal mindestens 60 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen ermordet. Keiner der Fälle wurde aufgeklärt. Stattdessen werden die Bauern und Bäuerinnen, ihre Anwälte und kritische Journalist/innen permanent bedroht und mit Klagen überzogen. Unlängst versuchte gar eine Internationale Palmölkonferenz die Verbrechen im Namen der „Green Economy“ zu legitimieren.
Über die aktuelle Situation im Aguán-Tal, die Situation der Frauen in Honduras und den zivilen Widerstand berichten und diskutieren:
Gilda Maria Rivera Sierra, Zentrum für Frauenrechte CDM, Honduras
Heriberto Alemán Rodriguez, Koordinator Menschenrechtszentrum von Aguán, Honduras
Special Guest: Die Sängerin Karla Lara ist international bekannt als „die Stimme des Widerstandes“ in Honduras.
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstalter: FIAN (Gruppe München), Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit 

Eintritt: frei