Donnerstag, 29. Mai 2014

Garífuna-Gemeinden klagen gegen den Staat

Bereits vor 13 Jahren hatten Bewohner von Triunfo de la Cruz und die Garífuna-Organisation OFRANEH ihre Situation vor der interamerikanischen Menschenrechtskommission angezeigt. Diese gab schließlich im April vergangenen Jahres bekannt, den Fall an den Gerichtshof weitergeleitet zu haben, da der honduranische Staat auf die von der Kommission ausgesprochenen Empfehlungen nicht reagiert hatte.

Dienstag, 27. Mai 2014

Tödliche Angriffe und Polizeifolter gegen Mitglieder der indigenen Widerstandsbewegung und der Partei LIBRE

Am vergangenen Wochenende fanden zwei tödliche Attentate auf Aktivisten der indigenen Bewegung in der Lenca-Region im Westen von Honduras statt. Mehrere Personen wurden verletzt.
In einer Erklärung von Montag, dem 26. Mai beschreibt die Lenca-Organisation COPINH die beiden Vorfälle:

San Francisco de Opalaca

In der Lenca-Gemeinde San Francisco de Opalaca eröffnete eine Gruppe von Angestellten des ehemaligen Bürgermeisters Socorro Sánchez das Feuer auf Irene Meza und Plutarco Bonilla, Angehörige der Partei LIBRE und Sympathisanten der Organisation COPINH. Meza und Bonilla kamen von einer Bürgerversammlung, bei der Unregelmäßigkeiten der Amtsführung von Socorro Sánchez (Nationale Partei) geklärt werden sollten und das weitere Vorgehen beim Aufbau einer autonomen indigenen Gemeindeverwaltung diskutiert wurde.

Samstag, 24. Mai 2014

Polizei und Armee als Partner der Minenbetreiber

Der honduranische Staat bietet den Minenunternehmen Straflosigkeit bei der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Über ein Gespräch mit dem Aktivisten Pedro Landa 

In Honduras wurden anderthalb Millionen Hektar des Bodens extraktivistische Projekte vergeben. Die transnationalen Minenunternehmen nutzen diese Fläche nicht nur, um die natürlichen Ressourcen des Landes auszubeuten, sondern sie schädigen die Gesundheit der Bevölkerung schwer. Aktuell sind 530 Minenprojekte genehmigt, andere warten noch auf die Erlaubnis und insgesamt sind es ungefähr 830 im ganzen Land. Die früher vorgesehene Befragung der Gemeinden ist außer Kraft gesetzt worden. Es werden Akten von Mordanzeigen unter Verschluss gehalten. Führende Umweltschützer, die sich entschieden haben, ihre Territorien zu verteidigen, sehen sich Bedrohungen und andere Formen der Repression ausgesetzt.

Freitag, 23. Mai 2014

Vom Putsch zur „grünen“ Diktatur

erschienen: iz3w (Mai/Juni 2014), Ausgabe 342, S. 15-17.
 
In Honduras wehren sich Indigene gegen den Ausverkauf des Landes

Nach dem Putsch von 2009 sollen neoliberale Wirtschaftspolitik, ausländische Investitionen und Green Economy Honduras aus der Krise helfen. Die damit verbundenen Projekte wie der geplante Staudamm Agua Zarca verletzen jedoch die Rechte der indigenen Bevölkerung. Von der honduranischen Regierung werden die Interessen transnationaler Unternehmen mit harter Hand durchgesetzt.


Von Kirstin Büttner und Daniela Dreißig

Gemeindemitglieder aus Río Blanco mit gefälschten Unterschriftenlisten. CC CADEHO
La Tejera, eine Gemeinde der indigenen Gruppe der Lenca im Department Intibucá, nordwestlich der Hauptstadt Tegucigalpa: Am 1. November 2013 fällt eine maskierte, mit kugelsicheren Westen und Schnellfeuerwaffen ausgerüstete Einheit der Nationalen Polizei in das Dorf ein. Angeblich auf der Suche nach dem Anführer des Dorfes, richten sie ihre Waffen auf Kinder, Frauen und alte Menschen und drohen ein Blutbad an. La Tejera ist eines von elf Dörfern der Region Río Blanco, die sich gegen den Bau des geplanten Staudamms Agua Zarca wehren. Ob im westlichen Hochland, an der Karibikküste oder im Süden des Landes - ähnliche Vorfälle häufen sich im ganzen Land.

Montag, 19. Mai 2014

Proteste nach Rauswurf von Linken aus Parlament in Honduras

Von , amerika21.de

Tegucigalpa. Aktivisten der linksgerichteten Partei LIBRE in Honduras haben zu Protesten aufgerufen, nachdem die Abgeordneten der Gruppierung von der Militärpolizei gewaltsam aus dem Kongress entfernt worden sind. Der Konflikt zwischen der Partei LIBRE und der amtierenden Regierung war eskaliert, nachdem der Parteivorsitzende Manuel Zelaya, Abgeordnete und Aktivisten am Dienstag im Parlament gegen die Staatsführung protestiert hatte. Diese komme ihrem Versprechen nicht nach, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, hieß es von ihrer Seite. Einen Tag zuvor war ein Vertreter der Linkspartei im Rathaus von Tegucigalpa bei einem Schusswaffenangriff verletzt worden.

Samstag, 17. Mai 2014

Eilaktion von Amnesty zu José Guadalupe Ruelas


UA von Amnesty und Online Eilaktion

Der Leiter von Casa Alianza Honduras, einer Kinderrechtsorganisation, wurde am 8. Mai von Angehörigen der Militärpolizei geschlagen und inhaftiert. Er glaubt, dass seine Misshandlung eine Vergeltungsmaßnahme dafür war, dass er sich gegen Gewaltverbrechen an Kindern in Honduras ausgesprochen und die Untätigkeit der Regierung diesbezüglich verurteilt hatte.

Donnerstag, 8. Mai 2014

CO₂lonialismo - Green Grabbing und die Verteidigung indigener Territorien in Honduras

Diplomarbeit von Magdalena Heuwieser zu Green Grabbing und der Verteidigung indigener Territorien in Honduras.

PDF zum download 

Die Verteidigung der Territorien ist aktuell wichtigstes Anliegen der indigenen Bewegungen in Honduras. Vor allem seit dem Putsch 2009 stieg die Anzahl an nicht nur ‚braunen‘, extraktivistischen, sondern auch ‚grünen‘ Projekten dramatisch an, in welchen eine zunehmende Bedrohungen für die territoriale Souveränität und indigene Lebensweisen erkannt wird. Diese Arbeit analysiert aus einer polit-ökologischen und dekolonialen Perspektive die Durchsetzung von ‚Green Grabbing‘ – der Land- und Ressourcenaneignung im Namen des Klima- und Umweltschutzes – anhand von drei Beispielen in Honduras: dem Bau zweier Wasserkraftwerke zur Erzeugung ‚grüner‘ Energie im indigenen Lenca-Territorium und der nationalen Strategie zur Einführung des Waldschutzprogramms REDD+. Diese stehen in Zusammenhang mit den ‚Offsets‘ (Kompensationsmechanismen) des Emissionshandels sowie teilweise mit Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen (PES) und Biodiversitäts-Offsets. Die drei Projekte werden als ‚Akkumulation durch Enteignung‘, als Inwertsetzung und teilweise auch Finanzialisierung der natürlichen Gemeingüter gefasst. Der Einhegung der Territorien bzw. Commons stellt sich die indigene Lenca-Organisation COPINH aktiv entgegen. Sie kritisiert die Strategien zur Durchsetzung als undemokratisch und gewaltsam und verdeutlicht deren (neo-)kolonialen und extraktivistischen Charakter der Green Grabs. Die dargestellten marktbasierten Klimaschutzstrategien im Zeichen der Green Economy werden als falsche Lösungen und als ‚CO₂lonialismo‘ dechiffriert.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Honduras-Broschüre "Wir waren unsichtbar - Honduras nach dem Putsch."

Die Broschüre "Wir waren unsichtbar" von 2011 ist nun auch online als download verfügbar.

"Wir waren unsichtbar" - PDF zum downloaden
  

Die Broschüre "Wir waren unsichtbar - Honduras nach dem Putsch. Perspektiven der Widerstandsbewegung." ist erschienen. Sie ist eine Gemeinschaftsproduktion der Lateinamerikanachrichten mit der Hondurasdelegation 2010. Bestellt werden kann die Broschüre bei elsal [at] oeku-buero.de für 2 € pro Broschüre + Versandkosten.