Samstag, 27. Juni 2015

"Indignadxs" in Honduras beginnen Hungersteik


Forderungen nach UN-Kommission gegen Straflosigkeit, Rücktritt von Präsident Hernańdez und Bestrafung korrupter Regierungsfunktionäre


Tegucigalpa. Anhänger der Bewegung der Indignadxs sind seit Anfang der Woche im Hungerstreik, um gegen den größten Korruptionsskandal in der Geschichte von Honduras zu protestieren. Die Aktion soll den Forderungen der Bewegung Nachdruck verleihen, die seit mehr als einem Monat Tausende von Honduranern auf die Straße mobilisiert.

Ariel Varela und Miguel Briceño, die seit dem Morgen des 22. Juni vor dem Präsidentenpalast den Hungerstreik durchführen, fordern die Einsetzung einer internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit durch die Vereinten Nationen (CICIH), den Rücktritt des Präsidenten Juan Orlando Hernández und die Bestrafung der an dem Korruptionsskandal beteiligten Regierungsfunktionäre. Am Dienstag und Mittwoch schlossen sich Esteban Padilla, Agustín Lagos, Fernando Luna, Germán Ayala Sula und Gerson Suazo dem Hungerstreik an.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Honduras: Übergriffe und Gewalt gegen „Empörte“ im Hungerstreik mindern deren Entschlossenheit nicht

Sie fordern eine internationale Untersuchungskommission und ein Verfahren gegen die Beteiligten am Bankrott der Sozialversicherung

Der ganze Bereich wurde sofort von Militärs mit Metallgittern abgesperrt. Bürger_innen und  Pressevertreter_innen wurden nicht durchgelassen, ebenso wenig der Aufbau von Installationen, die einen Aufenthalt der Jugendlichen und ihrer über zwanzig Begleiter_innen ermöglichen sollen. „Sie wollen uns zermürben, indem sie den Zugang zu Strom, einen Ventilator, Sonnenschutz und ein mobiles WC verhindern. Auch den Medien geben sie keinen Zutritt und verletzen so das Recht auf freie Meinungsäußerung,“ sagte Ariel Varela zu LINyM.

Diese Abriegelung ermöglichte einer großen Gruppe unbekannter Angreifer_innen am frühen Morgen des Dienstag eine brutale Attacke mit Schlägen und Steinwürfen auf die Begleiter_innen der Hungerstreikenden. Mehrere Personen wurden verletzt, darunter auch Journalist_innern nationaler und internationaler Medien, die versuchten, über den Protest der Hungerstreikenden zu berichten. Einigen wurde ihre Ausrüstung abgenommen.

Trotz der Gewalt und der Drohungen gegen sie versichern die Jugendlichen, dass sie ihren Protest nicht aufgeben und an ihren Vorsätzen festhalten werden. 

„Schluss mit der Korruption - Her mit einer Kommission gegen die Straflosigkeit“

Ihre Forderungen sind klar. Sie verlangen die Einsetzung einer Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Honduras (Comisión internacional contra la impunidad en Honduras - CICIH). Zudem soll das Parlament ein politisches Verfahren gegen die Funktionäre anstrengen, die in die Ausplünderung der Sozialversicherung verwickelt waren.
„Die honduranische Bevölkerung hat diese Ausplünderung satt, sie hat sich erhoben und will teilhaben, sie will ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und das ihre beitragen. Am Dienstag kamen Hunderte um unseren Protest zu unterstützen und verschiedene Organisationen werden das ab morgen fortsetzen. Für den Freitag erwarten wir eine große Demonstration mit Fackeln zum Präsidentenpalast um diesen Kampf zu unterstützen,“ erklärte Varela.
Der jugendliche „indignado“ wies zudem Erklärungen von Präsidentenberater Ebal Díaz zurück, der behauptet hatte, die Proteste würden gewalttätig und die „indignados“ mit einem Molotowcocktail in Verbindung gebracht hatte, der auf ein Nebengebäude des Obersten Gerichtshofes geworfen worden war. „Dieser Herr ist ein Lügner und überhaupt nicht maßgeblich. Seine Erklärungen haben nur das Ziel, die Protestbewegung zu diskreditieren. Wir haben landesweit bewiesen, dass die Fackeldemonstrationen entschlossen sind, aber friedlich. Diese Anschuldigungen zeigen die tiefe Angst die die Regierung vor der Bevölkerung gar. Sie fühlt sich gegen die Wand gedrängt und merkt, dass sie keine Unterstützung in der Bevölkerung mehr hat“, schlußfolgerte der jugendliche „indignado“.

Korruption und dreister Betrug

Seit über sieben Wochen reagieren weite Teile der Bevölkerung heftig auf eine Anschuldigung, die der Direktor von Radio Globo und  Globo TV, David Romero Ellner erhoben hat: Er bringt die Regierungspartei Partido Nacional mit einem riesigen Betrugsskandal gegen die honduranische Sozialversicherung in Verbindung, der im vergangenen Jahr aufgedeckt wurde.
Nach seinen Recherchen wurden 90 der 330 Millionen Dollar, die dem Sozialversicherungssystem entzogen wurden, dazu verwendet, Rechnungen der Nationalen Partei zu bezahlen, um die Wahlkampagne des damaligen Präsidentschaftskandidaten und heutigen Präsidenten Juan Orlando Hernández zu finanzieren. Unmittelbare Täter waren hohe Funktioäre des IHSS, die inzwischen in Haft sind.
Das Abzweigen von Geldern aus der Sozialversicherung in Richtung Nationale Partei wurde von einem Mehrparteien-Untersuchungsausschuss des Parlamentes bestätigt, der zwölf Korruptionsfälle untersuchte, unter anderem besagten Bankrott des Sozialversichungsinstitutes IHSS.
Um diesen Millionenbetrug zu begehen, hatten Familienangehörige der IHSS-Funktionäre Scheinfirmen gegründet, die angeblich Medikamente, Dienstleistungen und medizische Geräte lieferten. Diese wurden aus den Lagern des IHSS gestohlen und danach „geliefert“.  Romero Ellner versicherte, dass die gesamte Parteispitze der Nationalen Partei von diesem Betrugsmechnismus wusste – eingeschlossen der ehemalige Präsident Porfirio Lobo und der jetzige Juan Orlando Hernández – und dass Mitglieder der Staatsanwaltschaft (in Honduras: Ministerio Público, Anmerk. d. Ü.) Beweismittel unterschlagen und die Ermittlungen ad acta gelegt haben.

Mit freundlicher Genehmigung von Giorgio Trucchi - LINyM Quelle: http://nicaraguaymasespanol.blogspot.com/2015/06/honduras-acoso-y-violencia-contra.html

Übersetzung: Öku-Büro München (la)

Dienstag, 23. Juni 2015

Solidaritätsdemonstration in Hamburg

Am Sonntag, 28. Juni, 17:00 - 19:30 Uhr
Stephansplatz bis Jungfernstieg

Invitamos cordialmente a todas y todos los Hondureños, Guatemaltecos y hermanos de Latinoamérica en la cuidad de Hamburgo.
A las y los amigos de CENTROAMERICA en ALEMANIA a que se nos unan en la marcha contra la impunidad y la corrupción.

Es una marcha solidaria y pacifica,
En memoria de 2,888 seres humanos que fallecieron por falta de medicinas e insumos médicos en el seguro social de Honduras.
¿La causa de todas esas muertes?
¡LA CORRUPCION Y LA IMPUNIDAD REINANTES EN HONDURAS!
Siguiendo el ejemplo de nuestros hermanos GUATEMALTECOS: ¡HONDURAS DESPIERTA!

Las y los Hondureños en el mundo entero, nos estamos uniendo a las protestas en nuestro país de origen, alzando nuestras voces en contra de la corrupción y la impunidad.
¡SEDIENTOS DE JUSTICIA, CANSADOS DE TANTOS ABUSOS POR PARTE DE LOS CORRUPTOS POLÍTICOS HONDUREÑOS!

Gegen die Korruption und Straflosigkeit in Honduras

Berlin: Kundgebung vor der Botschaft von Honduras 
 
Am 29.06.2015, 12:00 Uhr
Gegenüber der Honduranischen Botschaft, Cuxhavenerstr.14 (S-Bhf Tiergarten/ U9 Hansaplatz)
Die Menschenrechtskette Honduras (CADEHO) ruft zur internationalen Solidariät mit den seit einem Monat gegen die Korruption und Straflosigkeit in Honduras Protestierenden auf. Diese wollen wir mit einer Kundgebung gegenüber der Honduranischen Botschaft in Berlin, Cuxhavenerstr. 14 am Montag, den 29. Juni 2015 um 12:00 Uhr, zum Ausdruck bringen.

Wir verurteilen die Verwicklung der Honduranischen Regierung in schwerwiegende Korruptionsfälle im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem (IHSS), die sich auf eine Gesamtsumme von über 350 Millionen US-Dollar belaufen. Es wird geschätzt, dass diese Veruntreuung fast 3.000 Todesfälle nach sich gezogen hat,  da sich die prekäre Situation in der Gesundheitsversorgung dadurch weiter verschärft hat. Mutmaßlich in den Betrug verwickelt sind Funktionäre sowohl der Regierung des Ex-Präsidenten Porfirio Lobo als auch der Regierung des amtierenden Präsidenten Juan Orlando Hernández. Hernández hat zugeben, dass seine Partei (Partido Nacional) Gelder aus dem Sozialversicherungssystem erhalten hat.

Montag, 22. Juni 2015

Berlin: Marcha en solidaridad con el pueblo de Honduras

El lunes 29 de Junio, 12:00 del medio día frente a la Embajada de Honduras en Berlín (Alemania) Cuxhavenerstr. 14, (S­Bahn Berlin ­Tiergarten /U9 Hansaplatz).

Cadena de Derechos Humanos por Honduras ­Alemania (CADEHO) hace un llamamiento a la solidaridad internacional para apoyar las masivas movilizaciones populares que se están realizando en Honduras desde hace un mes contra la corrupción e impunidad. 
Convocando a una concentración el lunes 29 de Junio, 12:00 del medio día frente a la Embajada de Honduras en Berlín (Alemania) Cuxhavenerstr. 14, (S­Bahn Berlin ­Tiergarten /U9 Hansaplatz).

Denunciamos los graves hechos de corrupción que enfrenta el Gobierno Hondureño en el Sistema de Seguridad Social (IHSS), que superan los 350 millones de dolares, y que se estima que a generado casi 3 mil muertes ocasionadas por esa estafa, debido a la precaria situación en la que se encuentra este sistema público de salud. Presuntos implicados son funcionarios vinculados al ex-presidente Porfirio Lobo y al actual mandatario Juan Orlando Hernández, quien admitió que su partido (Partido nacional) recibió dinero del Seguro Social.

Sonntag, 21. Juni 2015

Massive Proteste gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras


Vizepräsidentin des Parlaments unter anderem wegen Betrugs unter Verdacht. Breite Bewegung fordert Rücktritt von Präsident Hernández
Tegucigalpa. Seit rund drei Wochen protestieren zehntausende Honduraner in den Städten und Gemeinden gegen die offensichtliche Veruntreuung von Geldern aus dem Sozialversicherungsinstitut (IHSS) durch hochrangige Funktionäre verschiedener Institutionen als auch der Regierungspartei. Seit vergangenen Donnerstag steht nun auch die Vizepräsidentin des Parlaments, Lena Gutiérrez der Nationalen Partei, wegen Betrugs, Straftaten gegen die Gesundheit und Fälschung öffentlicher Dokumente unter Verdacht.

Die Protestierenden fordern den Rücktritt von Präsident Juan Orlando Hernández und die Schaffung einer Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit in Honduras (CICIH). Aktivisten dieser Bewegung betonen, dass sie von keiner politischen Partei geführt werde. Sie würden so lange demonstrieren, bis die Verantwortlichen bestraft würden.

Freitag, 19. Juni 2015

Buchpräsentation und Diskussionsveranstaltung in Berlin

DER GRÜNE KOLONIALISMUS
... IM NAMEN DES
KLIMASCHUTZES

Jour Fixe Politische Ökologie
an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR)

Buchpräsentation und Diskussionsveranstaltung
WANN? am Dienstag, 7. Juli, 18 Uhr
WO? HWR, Badensche Str. 50-51, 10825 Berlin
Raum B 5.12 (linker Aufgang, ganz oben)


Emissionshandel, marktbasierter Waldschutz (REDD+) und das Freikaufen von Umweltsünden über Offset-Gutschriften… Aktuelle Lösungsvorschläge für die Klimakrise lenken nicht nur von den wahren Ursachen und Verursachern der globalen Erwärmung und der Naturzerstörung ab.

Die „grünen” Projekte werden nicht selten auf autoritäre und gewaltsame Art und Weise durchgesetzt. Sie können zu „Green Grabbing“ – zu Land Grabbing im Namen des Klimaschutzes – und zur „Finanzialisierung der Natur“ führen.

Die Autorin Magdalena Heuwieser verdeutlicht im Gespräch die Widersprüche, Gefahren und kolonialen Muster aktueller Klimastrategien sowie die Widerstandsformen und das „Commoning“ sozialer und indigener Bewegungen in Honduras.  

Mehr Informationen zum Buch „Grüner Kolonialismus in Honduras. Land Grabbing im Namen des Klimaschutzes und die Verteidigung der Commons“: 

 

Mittwoch, 3. Juni 2015

Korruptionsskandal erschüttert Honduras

Beweise für Verwicklung der regierenden Nationalen Partei und des Präsidenten Juan Orlando Hernández. Demonstranten fordern seinen Rücktritt